Mittwoch, 15. Juli 2009

Zurück



Inzwischen bin ich wieder in Meppen.

Das aufregende und tolle Austauschjahr in Guasave/Mexiko liegt hinter mir.

Ich geniesse die Sommerferien und dann noch zwei Jahre bis zum Abitur reinhauen !

Ich möchte mich bei Allen bedanken, die mir dieses Jahr ermöglicht haben.

Besonders bei Rotary vor Ort, der Bezirksebene und Rotary in Mexiko.

Die Organisation war toll, die Reisen waren Klasse und meine Gasteltern waren klasse !

Auch das Reisebüro war ganz große Klasse !


Samstag, 25. April 2009

Reise Teil 1:

Die große Reise

Endlich!

Die Tour Maya bedeutete für mich nicht nur eine wunderbare Reise durch Mexiko, sondern auch den Anfang von vier Wochen Ferien: Nicht mehr um 7 Uhr aufstehen, keine Schuluniform mehr, keine große Langeweile mit viel zu kurzen Wochenenden, ein Monat Pause von einigen nervigen Lehrern.

Aber natürlich war die Vorfreude auf die Reise noch viel größer: ich werde zum ersten Mal Mexiko -Stadt sehen, von der ich bei meiner Übernachtung als Zwischenstation beim Anfang des Austauschjahres nicht viel gesehen hatte. Ich werde mir den Süden angucken können, der doch so anders sein soll und dann am Ende der Reise Cancun: Party und Me(e)(h)r !!

Wir sind dann Sonntag abend mit dem Bus nach Guadalajara gefahren und haben dort auch übernachtet. Hier sollten wir wieder die restlichen Austauschschüler treffen. Das Treffen war für mich etwas komisch, da die anderen alle ohne Ausnahme auf einer Reise waren an der ich nicht teilgenommen hatte. Daher kannte ich die Hälfte nicht und hatte die andere Hälfte ewig nicht gesehen. Das Unwohlsein hat sich dann aber schnell gelegt: Austauschschüler sind einfach immer daran interessiert neue Menschen kennen zu lernen, so dass ich mich nicht lange außen vor gefühlt habe. Nach drei Stunden Warten am Flughafen, wo unser Treffpunkt war, sind wir dann los auf Stadttour ,die für mich doch eher langweilig war ,da ich ja schon 2 mal Guadalajara besucht hatte. Trotzdem war das natürlich echt lustig, da es doch nochmal was anderes ist mit Menschen gleichen Alters die Stadt zu erkunden. Abends sind wir dann auf nach Mexiko –Stadt über Nacht gefahren. Es war angedacht, dass wir im Bus schlafen würden was aber doch schwer ist, sodass wir übermüdet in Mexiko-Stadt ankamen. Da war es vorgesehen, dass wir uns noch etwas in unseren Zimmer ausruhen könnten, leider wusste das Hotel davon aber nichts, so dass insgesamt nur vier Zimmer für knapp 30 Austausch-schüler zur Verfügung standen. Trotzdem haben wir uns nach ein ganz klein wenig Schlaf verschlafen und erschöpft aufgemacht Mexiko-Stadt zu erkunden. Als erstes sind wir aus der Stadt herausgefahren, um uns die Pyramiden und die Stadt von Teoatihuacan anzugucken. Sie wurden zwischen 300-900 vor Christus errichtet, allerdings erst 1300 nach Christus von den Atzteken wiederentdeckt. Ich empfand die Pyramiden als die beeindruckensten der ganzen Reise. Schlicht und einfach, weil sie die größten waren: ca. 65 Meter hoch. Das hört sich ersteinmal nach garnicht so viel an, sieht aber doch schon beeindruckend nach viel aus!!

Danach sind wir zurück nach Mexiko –Stadt, um uns den Zocalo, also den zentralen Platz anzugucken. Der ist natürlich absolut beeindruckend, schon alleine durch die Größe, sowohl des Platzes selber als auch der den Platz umringenden Gebäude. Wir sind als erstes in die Kathedrale, die vielleicht die größte ist, die ich je gesehen habe. Total anders aufgebaut als die typische deutsche Kirche: es gibt einen Hauptsaal und an den Seiten verschiedene Nebenkapellen, die z.B. für Heilige gebaut wurden.

Danach haben wir uns das Herunterlassen der Nationalfahne angeguckt, das täglich um 18 Uhr stattfindet. In der Mitte des Zocalos steht nämlich eine gigantische mexikanische Flagge, die täglich um 18 Uhr abends heruntergelassen wird und um 6 Uhr morgens gehisst wird, was Respekt gegenüber dem Vaterland demonstrieren und einfordern soll: Es kommen also ungefähr 60 Soldaten aus dem angrenzenden Palast herausmaschiert, laufen einmal um den Platz herum und weisen die Leute aus der direkten Umgebung der Fahne heraus, sodass 50 Meter in jeder Richtung frei sind, was natürlich sehr beeindruckend aussieht. Danach kommt eine weitere Gruppe von Soldaten aus dem Palast und macht sich daran die Fahne herunterzulassen. Das war unglaublich schön, weil die ganze Szene gegen den Sonnenuntergang stattfand und um so weiter die Soldaten die Fahne herunterließen, um so mehr trat die rot glühende Abendsonne hervor. Wir sind dann wieder zurück ins Hotel, viele Austauschschüler sind noch feiern gegangen. Ich habe mich erschöpft schlafen gelegt, was ich mittlerweile bereue ,da die anderen wohl ziemlich viel Spaß hatten und noch bis 3 Uhr weggeblieben sind.

(Bald folgt Teil 2)

Aktuell ist leider in Mexiko der „Schweinegrippenvirus“ ausgebrochen. Die Situation ist noch nicht einschätzbar.

http://www.who.int/csr/don/2009_04_24/en/index.html

Samstag, 28. März 2009

Reise



RUTA MAYA 2009

Große Mexiko- Rundreise von ROTARY im März 2009


Schon vor meinem Abflug war mir bekannt, dass ein Höhepunkt meines Austauschjahres eine fünfzehntägige Rundreise durch Mexiko sein würde.

Ich habe mich seit Monaten hierauf gefreut. Aber nicht nur ich habe dieser Reise entgegengefiebert, sondern alle Austauschschüler von Rotary in Mexiko.

Und die Reise kam nicht näher und dann doch näher und näher und morgen geht es endlich los.

Endlich !

Zunächst muss ich wieder 10 Stunden mit dem Bus nach Guadalajara anreisen. Dort geht es dann mit den anderen Austauschschülern auf die große

RUTA MAYA 2009
weiter.



Karte

Nach Guadalajara

http://de.wikipedia.org/wiki/Guadalajara_(Mexiko)



geht es dann mit dem Bus weiter nach Mexico City. Ausgiebig werden uns die Sehenswürdigkeiten der historischen Innenstadt gezeigt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mexiko-Stadt


Die nächste Reisestation wird OAXACA sein.
Hier bleiben wir zwei Tage

http://de.wikipedia.org/wiki/Oaxaca

Die nächste Station:

http://en.wikipedia.org/wiki/Tehuantepec


Dann werden wir u.a. den Canon del Sumidero erleben

http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Nationalpark_Ca%C3%B1%C3%B3n_del_Sumidero

Die nächste Stadt:

http://de.wikipedia.org/wiki/San_Crist%C3%B3bal_de_las_Casas

Hier werden wir zwei Tage bleiben!

Die nächste Stadt ist eine Ruinenstadt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Palenque

Dann noch Baden in: http://de.wikipedia.org/wiki/Canc%C3%BAn

Dann weiter nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Villahermosa

Puebla: http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/index.php?title=Puebla_(Stadt)

Dann noch nach: http://www.spanishcourses.info/cities/33_queretaro_DE.asp


Und wieder zur letzten Station: Guadalajara
Von dort werde ich wieder 10 Stunden mit dem Bus zurückfahren und bin wieder
in meiner Gastfamilie !

Mit tollen und schönen Erinnerungen,hoffentlich !

BIS BALD !

Freitag, 30. Januar 2009

Gastfamilienwechsel/ Erste Eindrücke und Vergleiche

Am 2. Januar 2009 habe ich die Gastfamilie gewechselt. Dieser Wechsel war von Beginn des Austauschjahres an geplant. Ich habe daher in den letzten Monaten schon ab und zu Kontakt zu meiner neuen Gastfamilie gehabt. Der Übergang war eher fließend.

Ich bleibe aber im selben Ort und gehe weiterhin in dieselbe Schule.

Ich werde im Folgenden meine ersten Eindrücke über die Unterschiede zwischen meinen beiden Gastfamilien beschreiben.

Meine erste Gastfamilie war sehr nett und herzlich. Sie haben sich gut um mich gekümmert und haben mir Freiheiten gelassen. Ich habe mich dort wohl gefühlt. Sie bestand aus den Gasteltern und einem Gastbruder und einer Gastschwester. Ein weiterer Gastbruder war zum Austausch in Deutschland !

In meiner neuen Familie fühle ich mich bisher aber nach einigen Wochen einfach noch ein wenig wohler. Das liegt wahrscheinlich daran , dass sie mir einfach näher und ähnlicher sind. Sie haben nur eine Tochter, was in Mexiko doch eher außergewöhnlich ist. Sie sind auch nicht so tief verwurzelt in der Gegend: meine neue Gastmutter wurde zwar hier geboren, mein neuer Gastvater kommt aber aus Guadalajara und beide haben zusammen in Guadalajara studiert und sich da auch kennen gelernt. Danach haben sie 20 Jahre in Mexicali, an der Grenze zu den USA gelebt.

Diese beiden Biographien stehen doch sehr im Kontrast zu denen meiner früheren Gastfamilie. Meine ersten Gasteltern haben ihr ganzes Leben hier verbracht und beide Groß-Familien leben auch fast vollständig hier in der Stadt.

So leben nur die Oma und ein Bruder und eine Schwester meiner neuen Gastmutter in der Stadt, während vorher ungefähr 15 Geschwister meiner ersten Gasteltern in der Stadt lebten.

Meine erste Familie schien daher auch manchmal aus gefühlten hunderten Familienmitgliedern zu bestehen. Das ist nett , aber manchmal auch anstrengend.

Durch die viel kleinere Familie verbringe ich jetzt natürlich insgesamt weniger Zeit mit meiner neuen Gastfamilie. Ich habe mehr Zeit zur freien Verfügung, was ich -ehrlich gesagt- gut finde ! Ich kann eben auch viel mit mir und meiner Freizeit anfangen.

In meiner ersten Gastfamilie wurde von mir erwartet, dass ich jeden Samstag mit der Groß-Familie der Gastmutter verbringe. Sonntags sind wir dann auch noch zur Ranch gefahren, sodass ich wenig Zeit für mich alleine hatte und mich für meinen Geschmack selten ausreichend von den Strapazen der Schulwoche erholen konnte. Daher habe ich mich manchmal bei soviel Familie rundherum auch überfordert gefühlt. Obwohl alle nett zu mir waren und es ja auch sonst toll war! Aber so war das nun mal und auch nur an manchen Tagen aus den genannten Gründen wirklich schwer.

Meine neue Familie ist doch wesentlich mehr zu Hause , die Eltern arbeiten nicht ganz so viel! Sie haben eine eigene Tankstelle und die scheint auch gut zu laufen.

Es wird auch eher verstanden, wenn ich mich mal nicht danach fühle auszugehen: Meine erste Familie konnte dies absolut nicht verstehen, ein kulturell völlig unverständliches und sehr fremdes Verhalten für einen doch jungen Menschen !! Da will man doch immer (nur) Party machen (glauben Erwachsene).

Eben dieses Verhalten führte dann auch schon mal zu einem ernsten Gespräch mit der ersten Gastmutter , wenn ich mal nicht zu Fete „x „oder Party „y“ wollte. Nun ja, man wird eben nicht immer verstanden. Muss man eigentlich zu einer Party ?

Dieses ab und zu sich mal kurz zurückziehen wollen, darf in meiner neuen Gastfamilie aber so sein !! Dies wird verstanden und auch akzeptiert. Mit beiden Gastfamilien habe ich aber viel viel Glück gehabt.

Wichtig, ganz wichtig ist für mich aber auch, dass auch das Essen gut ist und das ist bzw. war es in beiden Familien!

Gott sei Dank.

Dazu bald mehr !

Samstag, 17. Januar 2009

Freitag, 9. Januar 2009

Trip nach Guanajuato via Guadalajara :

jährliches Treffen der ROTARY-Austauschschüler in Mexiko

Am 3.12.08 sollte es nach Guanajuato gehen, zum jährlichen Treffen der Austauschschüler in Mexiko. Ich wartete also nervös in der Busstation auf meinen Bus, in dem noch drei andere Austauschschüler sitzen sollten.

Nervös, weil die Busfahrt mangels Flugtickets doch eher eine Last-Minute-Planung war und ich mir auch nicht sicher war, ob ich auf den richtigen Bus wartete. Als der erwartete Bus mit 20 Minuten Verspätung ankam, stellte sich aber heraus, dass die ganze Aufregung umsonst war. Denn es befanden sich die ebengenannten Austauschschüler inklusive Feierlaune drin. Die hatte ich nicht so. Ich hab mich also in den durchaus bequemen Sitz geschmissen und erstmal ne Runde geschlafen. Bin dann auch erst morgens, ca.12 Stunden später wieder aufgewacht, als der Bus schon die Werbeschilder passierte, die die Einfahrt jeder großen mexikanischen Stadt schmücken.

Wir waren also in Guadalajara, wo auch eigentlich der Bus unseres Distriktes warten sollte, mit den wir nach Guanajuato weiterfahren wollten. Das war aber natürlich nicht so, wir mussten erstmal vier Stunden warten bis er kam und haben in dieser Zeit erstmal gefrühstückt.

Im dann endlich eintreffenden Bus waren dann auch schon die 10 anderen Austauschschüler unseres Distriktes, so dass wir uns dann den ganzen Weg über Mexikaner, essen, Mexikaner, Schule, Mexikaner und Politik unterhalten haben. Übrigens das erste Mal, dass ich im Austausch ein längeres Gespräch über Politik hatte.

Im Hotel in Guanajuato war der Empfang dann erstmal chaotisch: viele Austauschschüler, aber wenig Organisation, sodass ich zunächst in ein Mädchenzimmer eingeordnet wurde, in das frau mich aber nicht reinlassen wollte. So musste ich warten, bis alle 600 Austauschschüler eingecheckt hatten und ich schließlich mein Zimmer bekam. In der Zwischenzeit war ich im Zimmer eines Freundes ohne Freund, der was-weiss-ich-wo war. Dafür wurde ich aber von gut 15 besoffenen und rauchenden Brasilianern empfangen, die sich ins kleine Zimmer gequetscht hatten, um erstmal ihre kleine Wiedersehensparty zu feiern. Als die weg waren, kamen 4 verrückte Kanadier, mit denen ich über Pornos geredet habe: so setzt sich der Name eines Pornodarsteller aus den Namen des ersten eigenen Haustiers und der Strasse, in der man wohnt, zusammen. Ich würde „Chips Jungblut“ heißen. Sie fanden das exotisch – ich auch.

Als ich cirka 3 Stunden nach der Ankunft auch endlich mein Zimmer aufschloss, wurde ich von einem weiteren Brasilianer empfangen, der mit seiner roten Zipfelmütze und außergewöhnlichen Umgangsart einen eher mental instabilen Eindruck machte. Dieser Eindruck verfestigte sich, als ich im Bad feststellte, dass er die gemeinsame Dusche für den richtigen Ort hielt, um seine Wäsche zu lagern, sodass er seine Socken neben die Seife gelegt hatte und seine Unterhose über dem Hahn hing. Mit der Zeit trafen dann auch die beiden anderen Zimmergenossen an: ein weiterer Brasilianer, eher still, so eine Art Brummbär und ein Deutscher, mit dem ich dann das Doppel-Bett teilte.

Die erste Aktivität, die noch am Abend der Ankunft stattfand, war eine Poolparty. Die bestand aus Snacks, Cola und - nicht zu vergessen - einem mittelgroßen Pool, in den dann viele rein sprangen , freiwillig und unfreiwillig, mit mehr oder weniger Kleidung.
Nein, ich bin nicht gesprungen und ja, ich bin langweilig.

Es herrschte also eine ziemliche Partystimmung, die sich auch das ganze Treffen über nicht verlieren sollte.

Wir haben dann im Laufe der nächsten beiden Tage unter anderem einen Flaggenlauf gemacht, bei dem jedes Land sich selbst repräsentieren sollte. Das sah dann so aus, dass die Austauschschüler der Reihe nach und nach Ländern geordnet sich aufstellten.Vorne das Land mit den wenigsten Austauschschülern, darauf folgend das mit der nächstgrößeren Anzahl usw.. Übrigens war Deutschland das Land mit den zweitmeisten Austauschschülern in Guanajuato, 83 junge Menschen an der Zahl, nur Brasilien hatte mehr mit 87 !! In dieser Schlange sind wir durch die Stadt gerannt und haben dann natürlich versucht, unser Land am besten zu vertreten: mit schreien, brüllen etc.. Also ein Riesenspaß und wir Deutschen waren viel besser als man es hätte denken können!

Unter anderem wurde dann während der Veranstaltung noch ein Sportturnier durchgeführt, bei dem Teams bunt zusammengewürfelt wurden und sich dann in Fußball, Basketball, Volleyball, Schwimmen und Klettern gemessen haben. Wir waren zwar so ziemlich das schlechteste Team, hatten aber dafür am meisten Spaß.

Schließlich gab es eine Stadtrundfahrt, bei der wir mit dem Bus durch Guanajuato gefahren sind, das wirklich beeindruckend ist: eine alte Minenstadt, in den Bergen gelegen, mit vielen kleinen Straßen und bunten Häusern und mehr an Italien erinnernd als das typische Bild, das man von Mexiko hat.

Am Vorabend der Abfahrt musste jeder Distrikt sich dann vorstellen. Einige haben auf der Bühne dann ein Lied gesungen,(fast alle),z. B. „Bruder Jakob“ in allen Sprachen der Austauschschüler des Distriktes. Bei uns hat jedes Land sich selbst vorgestellt. Wir deutschen Austauschschüler haben ein Lied gesungen („da sind wir dabei, das ist primaa, viiiva Colonia“), die Polen einen Trinkspruch gesagt (Entschuldigung, es hörte sich zumindest so an), die Brasilianer getanzt etc.

Etwas später gab es dann noch ein Gala-Dinner, zu den wir dann „in schick“ kommen sollten, also in Anzug, was dann auch wirklich viele gemacht haben. Wir konnten dann auch ganz edel lange auf unser Essen warten und als wir es dann endlich hatten, schmeckte es noch nicht mal. Es erinnerte mehr an tiefgefrorene Fertigmahlzeiten als an das, was man bei einem Gala - Dinner erwarten könnte. Während des Essens wurden einige Reden gehalten - ohne geht’s in Mexiko nicht - und nach dem Essen gab es noch eine Disco. Ich selber war aber zu müde und hab mich hingelegt.

Am nächsten Morgen sind wir ins bekannte Mumien-Museum von Guanajuato gefahren, wo seit Jahrzehnten Mumien ausgestellt werden, u.a. auch die Mumie eines Embryos!

Nach dem Museumsbesuch ging es dann mit dem Bus auf die Rückfahrt und 20 Stunden später war ich dann auch schon wieder zuhause.

Donnerstag, 8. Januar 2009

Aber vorher noch ein anderer kurzer Ausflug:

Fernsehen in Mexiko
oder
Die Entdeckung bekannter und neuer (Fernseh-)Welten


Ich habe in letzter Zeit doch mehr Fernsehen geguckt, was hier etwas anders ist als in Deutschland: in Mexiko hat jeder halbwegs Wohlhabende SKY. Das ist Pay-Tv mit ca.200 Sendern, mit Werbeunterbrechungen und ohne neueste Filme.
Also ungefähr so wie das normale deutsche Fernsehen, wobei man dafür natürlich auch zahlen muss.

Nur ist es so, dass die Werbeunterbrechungen kürzer, dafür aber häufiger sind. So hatte eine Episode von „The Office“, die ich gerade geguckt habe, in 30 Minuten 5 Werbeunterbrechungen!! Das nervt doch schon sehr. Auch ist die Werbung an sich anders, stumpfer.

Ich hatte den Eindruck, das in Deutschland in den letzten 2, 3 Jahren die Qualität der Werbung ( nicht die der Filme ) doch stark gestiegen ist: sie ist geistreicher geworden, witziger, einfach genießbarer.

Und wer denkt , nur beim Teleshopping in Deutschland könnte man nutzlose oder merkwürdige oder völlig überflüssige Produkte kaufen, sollte das gleiche mal in Mexiko sehen !

Erst heute hab ich eine Anzeige für einen Brustvergrößerer gesehen: dieser ist eine Apparatur, die ähnlich aussieht wie ein übergrosser BH, nur dass er unter den Brüsten aufhört, sie also nicht bedeckt, dafür aber nach oben drückt. Das ganze sollte über den BH getragen werden und sah eher schmerzhaft aus. Wer tut sich so was an?

Vor ein paar Tagen wurde ein anderer Artikel angepriesen: ein Gerät, das man wie einen Mp3- Player mit sich trägt und das Geräusche lauter machen soll und diese lauteren Geräusche dann auf den dazugehörigen Kopfhörer überträgt.

Das hat dann laut Werbung ungemeine Vorteile: z. B. kann man dieses Gerät gebrauchen, wenn man nachts im Bett fernsehen will, die Frau aber schlafen möchte (warum benutzt man nicht einfach nur Kopfhörer, oder noch besser, stellt den Fernseher in ein anderes Zimmer (?!). Letzteres ist hier in Mexiko aber einfach unvorstellbar, da ein Fernseher essentieller Bestandteil eines jeden Zimmers ist !!
Mit den Gerät kann man dann auch besser seine Kinder auf dem Spielplatz überwachen: selbst wenn man auf einer Bank z. B. ca.10 Meter von den Kindern weg sitzt, hört man sie mit diesem Gerät noch schreien! Man kann auch zuhören, was auf der anderen Straßenseite gesprochen wird (gezeigt wird eine ältere Frau, die selig andere Leute belauscht !) oder man kann in der Kirche besser hören, was gepredigt wird (gezeigt wird ein ältes Ehepaar ,das dieses Gerät mit ausgestreckten Armen vor sich hält und aufmerksam lauscht).

Wenn man auch durch fernsehen spanisch lernen will, hat man es schwer.
Sehr viele Filme und Filmserien sind in englisch, mit spanischen Untertiteln, sodass ich teilweise nach der Sprache der Sendung und nicht nach der Qualität entscheiden muss. Trotzdem ist das Fernsehen hier nicht schlecht: die 200 Sender bieten mehr Auswahl als in Deutschland und es läuft zu jeder Tageszeit auf irgendeinem Sender ein interessanter Film.

So, das also zum fast wichtigsten Aspekt des mexikanischen Alltagslebens. Ich denke auch darüber nach etwas über das Essen in Mexiko zu schreiben. Dies ist eindeutig noch wichtiger !!

Aber jetzt muss ich erst einmal essen.